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Weihnachtlicher Halbjahresabschluss 2008 |
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Das Programm am Freitag, den 19.12.2008 |
Die große Weihnachtspuzzlegeschichte der DSND 2008 ist ein Gemeinschaftswerk der ganzen Schule.
Charlotte liest die Einleitung vor, anschließend stellen nacheinander die Klassen, Lehrer und der
Schulleiter ihren Teil der fortlaufenden Geschichte dar. |
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Es war ein klarer, frostiger Wintermorgen im Jahre 2335. Die Tore der Deutschen Schule
New Delhi öffneten sich zum letzten Schultag vor den Weihnachtsferien. Aus den gerade
angekommenen Schulbussen strömten bereits die Schülerinnen und Schüler auf den Eingang zu ... |
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Klasse 1 |
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Als sie den Schulhof erreicht hatten, sahen sie plötzlich einen mannshohen Adventskalender vor
sich stehen. Ein Kind der Ersten Klasse durfte das erste Türchen öffnen und heraus schaute
der Kopf eines lebendigen Nikolauses. Er sagte: "Merry Christmas! Oh Mann, Kinder, ist das warm hier."
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Im Adventskalender öffnete sich eine Tür und der Nikolaus kam hindurch - er trug: eine Badehose. |
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Klasse 2 |
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"Was machst du hier in einer Badehose?", fragten die Kinder erstaunt.
"Ich war in meiner Badewanne mit schönem, heißem Wasser und dann fiel mir plötzlich ein,
dass schon der 1. Advent ist und ich musste mich schrecklich beeilen. Da hatte ich keine
Zeit mehr mich anzuziehen. Und dieses Jahr wollte ich unbedingt zuerst nach Indien, um mal das
Taj Mahal zu sehen. Ich dachte, ihr von der DSND könnt mir da helfen."
Da riefen einige Kinder der 2. Klasse: "Oh ja, da waren wir auch schon."
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Klasse 3 |
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"Aber so wie du aussiehst, kannst du dich doch nirgendwo in Indien blicken lassen", fanden
die Kinder der Klasse 3. "Komm erstmal herein. Wir suchen eine Nikolausverkleidung für dich
und Herr Remy hat sicher etwas Leckeres zu essen. "Zum Taj Mahal kannst du auch noch später
reisen", schlugen die Kinder vor. "Bleib doch noch ein Weilchen bei uns. Wie wäre es mit einer
wilden Rikshaw-Fahrt durch Delhi?"
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Klasse 4 |
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"Ja, das wäre toll, eine Rikshaw-Fahrt. Aber zuerst möchte ich tatsächlich etwas essen."
Der Nikolaus betrat die Schule und ein Kind brachte ihm sein rotes Nikolauskleid. "Hier,
Nikolaus, zieh die Kleider an." "Aber ich möchte eigentlich zuerst nach Agra zum Taj Mahal."
Der Nikolaus empfing von Herrn Remy sein 2335 Spezialessen und schlief 5 Minuten schwebend
über dem Schulcomputer. Danach sagte ein Kind der 4. Klasse: "Hier haben wir eine fliegende
Rikshaw für dich. Steig ein. In drei Minuten wirst du in Agra sein."
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Klasse 5 |
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"Nein, aber fliegen will ich nicht, ich habe doch Höhenangst!" "Wie sollen wir dir denn
bloß helfen?", fragte die 5. Klasse. "Dann holen wir dir einen Elefanten, auf dem kannst
du nach Agra reiten und dabei noch etwas vom Land sehen." "Das ist eine gute Idee, ich wollte
schon immer mal auf einem Elefanten reiten!" Der Nikolaus ritt los. Er kam aber nicht sehr weit,
weil die Straße mit Kühen und Stieren verstopft war. Der Nikolaus überlegte: "Wie komm ich
da bloß durch?" Er stieg ab und wollte die Tiere zur Seite schieben. Doch was war das,
alle Kühe und besonders die Stiere starrten ihn an und liefen in seine Richtung! Ein
wilder Kampf zwischen dem Nikolaus und den Stieren begann!
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Klasse 6 |
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Irgendwie schaffte der Nikolaus es, die Stiere aus dem Weg zu bekommen. Er sprang
wieder auf den Elefanten und weiter ging es. Nach einiger Zeit erreichte er endlich
die Stadt Mathura. Im Basar kaufte er Obst für sein Reittier und ein leckeres Mittagessen
für sich. "Verdammt scharf, das Zeug", schimpfte der Nikolaus. Und weiter ging es.
Plötzlich grummelte ihm der Magen, er musste schleunigst hinter den nächsten Baum.
Er kam wieder zurück. "Jetzt geht's mir wieder gut!" Beim Aufsteigen überfielen
ihn Affen und klauten ihm alles bis auf die Badehose.
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Klasse 7 |
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Jetzt blieben ihm nur noch sein Elefant und seine Nikolausmütze.
"Ich kann doch nicht nur in einer Badehose das Taj Mahal besuchen,
was sollen denn all die Kinder von mir denken?", überlegte der Nikolaus verzweifelt.
Plötzlich hatte er eine geniale Idee: Er tauschte an einem nahe gelegenen Straßenstand
seine Nikolausmütze schweren Herzens gegen einen rot-grünen Sari mit goldenen Bordüren ein.
Als er sich umdrehte, war auch sein Elefant verschwunden. Heute ging aber auch alles schief!
Hilflos stand der Nikolaus auf der Straße und zu allem Überfluss starrten ihn auch noch alle an.
Er gab ja auch ein komisches Bild ab ...
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Klasse 8 |
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Doch was war das? Ein sehr heller Lichtstrahl umgab ihn und er fühlte sich plötzlich
so leicht. Nach kurzer Zeit nahm er wahr, dass er sich in einem ihm unbekannten Raum befand.
Eine Gestalt trat auf ihn zu und sprach: "W i l l k o m m e n a u f u n s e r e m
R a u m s c h i f f ! W i r k o m m e n i n F r i e d e n."
"Guten Tag, ich bin der Nikolaus."
"S c h o n k l a r u n d i c h b i n d e r S i e g f r i e d, a b e r
e g a l. H e r z l i c h e n G l ü c k w u n s c h! S i e s i n d
u n s e r 1.000.000s t e r P a s s a g i e r. D a m i t h a b e n
S i e d r e i W ü n s c h e f r e i !!!
Der Nikolaus freute sich: "Endlich bekomme auch ich mal Geschenke!"
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Klasse 9 |
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"Also, zuerst möchte mein rotes Nikolauskleid zurück, dieser Sari
ist ja doch ziemlich unbequem!" "Kein Problem", antwortete Siegfried
und ehe sich der Nikolaus versah, hatte er seine vertraute Kleidung an.
"Mein zweiter Wunsch ist es, endlich das Taj Mahal zu sehen. Schließlich bin ich
deswegen nach Indien gekommen!", sagte der Nikolaus dann. Auch dieser Wunsch wurde
fast schneller erfüllt, als er ihn aussprechen konnte. Staunend bewunderte er das Monument,
das einst der Großmogul Shah Jahan zum Gedenken an seine geliebte verstorbene Frau errichten ließ.
"Der perfekte Liebesbeweis! Das bringt mich zu meinem dritten Wunsch. Ich wünsche mir Frieden
für alle Menschen dieser Welt, keinen Hunger, kein Elend mehr."
"Leider kann ich dir diesen Wunsch nicht erfüllen, lieber Nikolaus,
denn das ist etwas, worum sich die Menschen selber kümmern müssen."
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Klasse 10 & 11 |
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Traurig stand der Nikolaus vorm Taj Mahal. Dann dachte er: "OK, das muss
ich wohl selber in die Hand nehmen!" Mit seinem tannenbaumförmigen I-Phone
rief er seinen besten Freund, den Osterhasen, an und bat ihn um Hilfe.
"Osterhase, wir müssen es irgendwie schaffen, alle Menschen auf dieser Welt
am Heiligen Abend wenigstens für einen Moment glücklich zu machen. Aber wie?"
Da sagte der Hase: "Alle glücklich machen? Das kann doch gar nicht funktionieren,
weil Glück für jeden etwas ganz anderes bedeutet."
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"Aber warte, mein rechtes Ohr juckt ... Da war doch was ... Ich kenne einen Professor,
der ein Glücksprogramm entwickelt hat, das bei der Eingabe der Geburtsdaten jeden
Menschen auf dieser Welt persönlich glücklich machen kann. Das ist doch die perfekte Idee!"
Am 24.12. tippten der Osterhase und der Nikolaus gerade fleißig die letzten Daten in
das Glücksprogramm ein. Plötzlich wurde der Bildschirm feuerrot! Einige Sekunden später
öffnete sich ein Fenster mit der Nachricht: "Ho-ho-ho, Pech gehabt! Der Virus Destructus
Noelis hat soeben Ihren Computer befallen und löscht alle Ihre Daten!"
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Die Lehrer |
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Der Nikolaus stand betroffen da: Der Vorhang zu und alle Fragen offen! Blöde Technik!
Schließlich dämmerte es ihm. Vielleicht war der Supercomputer mit dem Friedenprogramm
doch keine so tolle Lösung für die Sorgen und Nöte unserer Welt. War es nicht vielmehr
so, dass es darauf ankam, dass jeder für sich mit seinen bescheidenen Möglichkeiten
in seiner unmittelbaren Umgebung täglich für ein bisschen mehr Zufriedenheit und Glück
sorgte? Schließlich ging es doch nur darum, wenigstens das Seine gut und richtig zu
tun oder dies zumindest zu versuchen. "Aber natürlich! Mehr kann man selbst vom
Nikolaus nicht verlangen!" Dabei schlug er sich vor die Stirn. "Am besten fange ich damit an,
meinen unterbrochenen Besuch an der DSND fortzusetzen und dort nach dem Rechten zu sehen.
Aber halt ..." Der Nikolaus kratzte sich den verfilzten Bart. "Ich bin ja immer noch in Agra
und heute ist schon der 24. Dezember, die Weihnachtsfeier ist also schon lange vorbei."
Verzweifelt begann er auf und ab zu gehen. Plötzlich blieb er wie angewurzelt stehen:
"Natürlich, warum bin ich da nicht gleich drauf gekommen! Ich habe ja noch meinen letzten
Wunsch bei Siegfried, der Wunderelfe aus dem All, frei! Hallo, hörst du mich ..." Die ersten
Fahrradrikshaws blieben stehen. "Hallo, ich wünsche mir sofort wieder in der DSND zu sein und
zwar am 19. Dezember 2335 während der Weihnachtsfeier ..." Rumpeldipumpel und ehe er sich versah,
stand er auch schon wieder vor dem Artforum auf dem Sportplatz, die Schulgemeinde war versammelt
und der Direktor schickte sich soeben an, seine Rede zu beginnen ...
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Der Schulleiter |
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Und plötzlich hörte man ein lautes Pfeifen in der Luft. Es schien nirgendwo herzukommen,
alle schauten sich um und suchten, aber da war nichts. "He", sagte auf einmal ein Knirps
aus der 1. Klasse, "seht mal, da auf dem Computer, da bewegt sich was." Und tatsächlich,
da stand ein winziges Kerlchen auf dem Gehäuse, in einem feuerroten Mantel mit einem schwarzen
Zeichen auf der Brust. "Das ist Batman!", riefen die Kinder. "Batman, seit wann bist du so klein?"
"Klein", sagte der, "klein nennt ihr das?" Und plötzlich wurde der kleine Kerl größer, er wuchs
und wuchs und war schon größer als alle anderen und sein roter Mantel füllte die ganze Bühne
aus und alle bekamen Angst. Die Kinder wollten schon weglaufen und die Mütter liefen zum Direktor
und beschwerten sich, die Väter diskutierten Evakuierungs- und Notfallpläne, nur einer, so ein
frecher Kerl aus der 3. Klasse, der lief nicht weg, der wurde wütend und schrie den Batman an.
"Hau ab!", sagte er, "geh weg, es ist Weihnachten und wir wollen Frieden!" und er nahm das
Jesuskind aus der Krippe und zeigte es ihm. Da gab es plötzlich einen lauten Knall und ...
ein kleines Mädchen mit einem weißen Kleid und einem goldenen Krönchen auf dem Kopf stand vor ihnen.
Es war von einem hellen überirdischen Strahlenkranz umgeben und sah freundlich um sich.
Alle waren plötzlich still und keiner hatte mehr Angst und das Mädchen fing an zu sprechen.
"Fürchtet euch nicht", sagte es, "es ist ein Wunder geschehen, der Mut des kleinen Jungen aus
der 3. Klasse hat mich verwandelt. Ich war der Virus destructivus Noelis, ich war sehr böse
und wollte immer alles kaputtmachen. Aber jetzt bin ich verwandelt. Ich bin zum Virus pacificus
noelis geworden. Und ich bringe euch Frieden. Geht nach Haus, schaltet endlich eure Computer
und Mobiltelefone aus und redet miteinander statt euch e-Mails oder SMS zu schicken."
Und während die Leute noch in ihren Taschen kramten, um die Handys auszuschalten, war das
kleine Mädchen verschwunden. Nur ein helles Licht war noch übrig. |
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Applaus |
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