Sekundarstufe / Klassen 9-11 / "Bridge the gap"

"Bridge the gap" ein Geografieprojekt
- Malvya Nagar Sheik Serail Slum - mit den Klasse 11
 
   
 



Exkursionsbericht
Wir waren am 11. Januar von 9 bis 12:30 in einem Slum namens Sheik Serail Slum in Malvyar Nagar in South Delhi. Die Exkursion fand in Kooperation mit dem Pagdandi Projekt statt, welches von der NGO Swechha initiiert wurde.

Wir fuhren mit unserem Leiter Sunny mit den Bussen in die Gegend und liefen den restlichen Weg in die sich im Slum befindende Bibliothek, wo wir uns mit einigen Kindern treffen sollten.

Der Weg war sehr eng und meistens sahen wir Kinder oder Ziegen. Die Häuser waren meist aus Backstein und ihre Dächer waren aus Blech. Nach einiger Zeit kamen wir an einer Treppe an, die uns in die Bibliothek führte.

Die Bibliothek war ziemlich klein und einfach, aber strahlte eine ungemeine Gemütlichkeit aus.

Der Steinboden war mit Teppichen ausgelegt und an den Wänden konnte man Bilder der Kinder sehen. Des Weiteren befand sich ein Regal mit circa 700 Büchern dort.

In jener Bibliothek warteten auch schon sechs Kinder auf uns.

Um das Eis zwischen uns und den Kindern zu brechen, fingen wir mit einem Spiel an, bei dem man sich die Namen im Stile von "Ich packe meinen Koffer" merken sollte.

Anschließend, nachdem wir uns die sehr komplizierten Namen endlich merken konnten, spielten wir Pantomime, wobei Begriffe wie Taj Mahal oder Dusbin - Mülleimer vorkamen. Kaum waren alle Begriffe ausgeschöpft, stellten wir den Kindern Fragen und kamen uns somit näher. Ich erfuhr zum Beispiel das Lieblingsfach eines 13 jährigen Mädchen sowie ihre Hobbies und Berufswünsche.

Sie wollte Arzt werden. Diese Tatsache demonstriert, dass, selbst wenn die Bildungsmöglichkeiten der Kinder begrenzt sind, so streben sie doch nach einem guten Beruf. Außerdem zeigt es, dass dieses Mädchen nicht einer Kaste zugehören will.

Danach, nachdem ich mich mit dem Kind ausgetauscht hatte, spielten wir noch ein Spiel, bei dem wir uns an den Händen festhalten und uns entknoten sollten.

Das Ende des Spiels war auch das Ende des Treffens. Wir zogen wieder unsere Schuhe an, nahmen noch ein letztes Foto, das den Moment festhalten sollte.

Wir liefen den Weg wieder zurück zum Eingangstor der Gemeinschaft und ich wusste, dass ich eine neue Erfahrung gewonnen hatte und dass diese Kinder so waren wie alle anderen Kinder auf der Welt. Sie lachten, sie spielten und hatten Spaß.

Der nächste Ort welchen wir im Visier hatten war das Büro der NGO Swechha.

Wir unterhielten uns dort über die gerade gewonnenen Erfahrungen und erfuhren von weiteren Projekten von Swechha. Anschließend führte uns der Leiter Sunny in eine Werkstatt in der aus recycelten Materialien Handtaschen oder Gürtel gefertigt wurden. Wir waren erstaunt von dem, was wir sahen. Nachdem wir uns alles angeschaut hatten, liefen wir zurück zum Schulbus der uns zurück in die Schule brachte.

Diese Exkursion war ein Beweis für die Richtigkeit des Spruches"All men are created equal" - Alle Menschen sind gleich geschaffen.
Johannes, 11. Jan. 2011

 

Exkursionsbericht der Klasse 11 in den Sheik Serail Slum in Malvyar Nagar
Am 11.01.2011 fuhren wir die Klasse 11 mit dem Schulbus in den Süden der Stadt Delhi in das Viertel Malvyar Nagar um einen Slum zu besichtigen. Begleitet wurden wir von dem jungen Inder Sunny, welcher für die Organisation Swechha arbeitet und uns in nächster Zeit noch zu mehreren "Field-Trips" mitnehmen wird.

Auf der Fahrt zum Sheik Serail Slum fuhren wir durch die "normalen" Wohngegenden von Delhi. Hierzu war der Slum ein krasser Kontrast: sehr einfache Ziegelsteinhäuser mit Wellblechdächern, kleine Wohnungen mit nur wenigen Räumen, meistens nur ein gemeinsamer Schlafraum mit Kochstelle, kleine Gänge zwischen den Häusern, auf welchen ein Großteil des dortigen Lebens stattfindet. In den Gängen spielen Kinder mit einfachen Spielzeugen wie zum Beispiel Murmeln oder Kreisel. Trotz einem nicht sehr hohem Lebensstandard und einem sehr harten und anstrengenden Leben im Slum scheinen sie glücklich zu sein und begrüßten uns sehr aufgeregt als wir durch die Straßen geführt wurden. Obwohl sich direkt vor dem Slum mehrere Schulen befinden, können fast all diese Kinder diese nicht besuchen. Es sind Privatschulen, welche sich die Familien nicht leisten können. Zudem sind den Familien meistens eine weitere Arbeitskraft lieber ist als ein Kind, welches lesen und schreiben kann. Die Organisation Swechha betreibt im Jagdamba Camp, einem Teil des Sheik Serail Slum das Pagdandi Projekt. Im Slum wurde eine kleine Bücherei errichtet, welche als Treffpunkt für ungefähr 150 Kinder genutzt wird. Manchmal gibt es dort Treffen mit anderen Jugendlichen von "außerhalb", so wie wir es heute gemacht haben. Ziel dieser Treffen ist es, die Barrieren zwischen den verschiedenen Mentalitäten zu brechen, um damit den Kontakt zwischen den Menschen zu verbessern, egal welcher Herkunft oder Klasse. Für uns wurde ein Treffen mit mehreren indischen Kindern aus dem Slum organisiert. Um mit ihnen schneller und besser in Kontakt zu kommen, spielten wird Pantomimeerraten und ein "Menschenverknotungsspiel". Wir unterhielten uns gleichzeitig, die Sprache spielte keine große Rolle, jeder konnte ein bisschen Englisch oder Hindi oder die Handundfußsprache. Die anderen Kinder fragten uns Dinge aus unserem Leben, während wir Dinge aus ihrem Leben wissen wollten. Unsere Herkunft spielte dabei keine Rolle und wir waren alle einfach nur wir selber. Einige der Bewohner um die Bücherei schauten uns bei den Spielen gespannt zu und waren davon begeistert.

Nach diesem Treffen bekamen wir noch einen kleinen Rundgang im Swechha-Büro, in welchem uns das Tun der Organisation erklärt wurde. Ein kleiner Besuch im danebenliegendem Green the Gap Laden durfte nicht fehlen und zeigte ein weiteres Projekt dieser Organisation, um recyclebare Abfallprodukte in neue Produkte zu machen. Danach fuhren wir wieder gemeinsam in die Schule zurück.
Moritz, 11. Jan. 2011

 

Eine andere Seite von Delhi
Am 11.01.11 besuchten wir, die 11 Klasse der DSND, den Sheik Serail Slum in Malvyar Nagar. Dort zeigte uns Sunny, ein Helfer des Pagdandi Projekt, zunächst eine Bücherei für die Kinder des Slums und danach führte er uns im Gebäude des Pagdandi Projekts herum.

Die Begegnung mit den Kindern in der Bücherei war positiv überraschend. Anfangs saßen alle Kinder der Community auf einer Seite und wir, von der DSND, saßen auf der anderen. Keiner wusste recht was uns erwarten würde. Sunny vermischte uns jedoch schnell und wir begannen Spiele zu spielen. Bald waren alle Unterschiede vergessen und wir saßen lachend in der engen Bücherei. Trotz der Zweifel am Anfang, ob es uns gelingen würde, zu kommunizieren, merkte ich schnell, dass die meisten Kinder sehr aufgeschlossen sind und auch ein Englisch sprachen, das es uns möglich machte, uns zu verständigen. Durch Kinderspiele, welche einerseits von dem Gruppenleiter eingeleitet wurden und welche wir uns andererseits gegenseitig selbst beigebracht haben brach schnell das Eis.

Nach den Spielen ließ uns der Gruppenleiter Sunny allein und wir hatten Zeit uns gegenseitig Fragen zu stellen. Ich sprach mit einem Mädchen namens Neha. Sie ist 11 Jahre alt und lebt schon seit langem in dem Slum. Neha war sehr verwundert, dass ich keine Geschwister habe, denn sie selbst hat vier. Es war sehr interessant sich mit ihrer Schwester zu unterhalten, welche 2 Jahre älter ist als Neha. Ihr Lieblingsfach ist Englisch und das konnte man auch deutlich merken, da sie alles verstanden hat was meine Mitschüler und ich gesagt haben.

Die Zeit war schnell um und nach einem letzten, recht chaotischen und lustigem Spiel, bei dem es darum ging spontan die Hand von jemandem zu nehmen und dann alle so zu entwirren, dass wir wieder im Kreis stehen ohne die Hand des anderen loszulassen, hieß es leider auch schon Abschied nehmen.

Wir gingen in das Gebäude des Pagdandi Projekts und dort erklärte uns Sunny mehr über die Verschmutzung im Yamuna und was das Projekt dagegen zu tun versucht.

Danach begaben wir uns in eine Werkstatt, in der aus Müll Taschen, Gürtel, Geldbeutel und viel mehr hergestellt wurde. Dieses Projekt wird auch von Swechha betrieben, der NGO, mit der wir die Exkursion durchgeführt haben. Es heißt "Green the Gap".

Es war sehr faszinierend zu sehen, dass aus Tetrapak-Verpackungen, Reifen und anderem Müll und unscheinbaren Stoffen, so schöne und saubere Artikel entstehen können.

Im Grossen und Ganzen war dieser Ausflug ein sehr interessanter Einblick in eine Welt, welche wir sonst nicht sehen, obwohl sie direkt neben uns ist.
Nadja, 11. Jan. 2011

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 



Übersicht
Malvya Nagar Slum
Old Delhi Night Trip
Delhi Ridge
Baoli Walk
Landfill Site