GRUNDSCHULE - KLASSE 4

  KAIRANA - Unser Solarkocher Projekt
  Öko-soziales Projekt in Kairana
 

Die 4. Klasse der Deutschen Schule Neu Delhi beschäftigt sich bereits seit der 2. Klasse mit der Thematik der Klimaveränderung. Damals war der Höhepunkt das Klima Musical mit Eisbär Lothar und dem Pinguin Dr. Ping. In der 3. Klasse setzte sich das Projekt mit dem Thema "Regenwald" fort. Das Umweltbewusstsein der Schüler wuchs stetig und führte nun in der 4. Klasse dazu, konkret ein Projekt anpacken zu wollen.

Das Thema Solarenergie begeisterte die SchülerInnen bereits seit geraumer Zeit und nach langen Diskussionen entschied sich die Klasse für die Anschaffung eines Solarkochers, den sie an eine indische Dorfschule bringen wollten. Bald darauf erweiterte sich die Idee, dies mit einem solaren Kochkurs für die Kinder dieser Schule und deren Mütter zu verbinden.

Ziel des Projekts sollte sein, das Potenzial eines Solarkochers vorzuführen und eine Kerngruppe von Müttern der indischen SchülerInnen auszubilden, die dann ihr Wissen anderen Interessenten in der Dorfgemeinschaft weitergeben. Der Solarkocher kann ausgeborgt und zu Hause ausprobiert werden. Finanzierungsmöglichkeiten für weitere Solarkocher werden überlegt.

Kairana ist ein kleiner Ort im ländlichen Haryana, etwa zwei Stunden mit dem Bus nördlich von Delhi, 20 Kilometer von Panipat. Wie in vielen ländlichen Gebieten Indiens werden auch in Kairana getrocknete Kuhfladen und Holz für die Befeuerung der Kochstellen in den Häusern verwendet. Die Rauchentwicklung führt zu enormen gesundheitlichen Problemen. Die Herstellung von brennbaren Kuhfladen ist äußerst zeitaufwendig und dem Boden wird dadurch wichtiger Dünger vorenthalten. Aufgrund dieser Gegebenheiten festigte sich der Plan unseres "Öko-sozialen Projektes Kairana".

Der Elternbeirat der Deutschen Schule Neu Delhi finanzierte zwei Solarkocher. Einer blieb an der Schule in Delhi und wurde für Übungszwecke verwendet. Nachdem wir ausreichend trainiert hatten und somit "Spezialisten" sind, brachten wir den zweiten Kocher nach Kairana an die Schule und veranstalteten dort das solare "Kochfest".

 
 
 

Erzählung von Marie, Max und Zena

Am Freitag dem 12. März standen wir alle um 7 Uhr in der Früh mit gepackten Rucksäcken vor der Schule. Wie geplant, stiegen wir um Punkt 7 Uhr, in den Bus. Wir wollten nämlich einen Solarkocher an eine indische Schule in Kairana bringen und ihn dort vorstellen.

Die Landschaft war eigentlich am Anfang ganz normal. Aber, nachdem wir eine Stunde gefahren waren, veränderte sich alles. Auch die Fahrzeuge waren anders. Sie transportierten die Wasserkanister nicht auf einem Laster, sondern in kleinen Karren, wo vorne ein Fahrrad war. An den Mauern waren Kuhfladen aufgestellt. Überall gab es Weizen - und Senffelder.

Als wir in Kairana, dem Dorf wo die Schule liegt, angekommen waren, stiegen wir aus und liefen das letzte Stückchen zu Fuß.

Der Empfang an der Schule war etwas Besonderes: Hinauf zum Schultor führte eine Treppe. In der Mitte war ein Geländer. Auf den beiden Hälfen standen am oberen Ende der Treppe je drei Mädchen. In jeder Gruppe hatte eines der drei Mädchen ein Tablett mit ein wenig roter Farbe und ein wenig Reis. An den Seiten der Treppe stand auf jeder zweiten Stufe ein Junge mit einer Hand voll Blumen. Wir stiegen also die Treppe bis zur Mitte hinauf. Die Klassenlehrerin der dortigen 4. Klasse begrüßte uns und erklärte, dass dies die indische Art und Weise ist, jemanden zu begrüßen.

Die Jungs der 4. Klasse standen links und rechts. In der Mitte standen die Mädchen der 4. Klasse. Sie hatten wunderschöne Kleider an und strichen rote Farbe auf unsere Stirn und streuten Reis. Danach warfen sie gelbe Blüten auf uns. Das fanden wir nett.

Danach ließen wir uns im Computerraum nieder. Kurz darauf versammelte sich vom Kindergarten bis zur 4. Klasse die ganze Mannschaft. Sie sangen uns etwas vor und danach verteilten wir Bonbons. Die Kinder bedankten sich und gingen zurück in ihre Klassen. Nur die 4. Klasse nicht. Mit der wollten wir ja kochen. Bis alle bereit waren, nutzten wir die Zeit, uns bekannt zu machen. Wir sangen die deutsche und indische Nationalhymne.

Anschließend gingen wir auf das Dach hinauf, wo bereits der Solarkocher bereit stand. Justin, der Hindi spricht, erklärte den SchülerInnen und den Müttern, weshalb wir ihnen den Solarkocher gebracht hatten und wozu er nützlich ist. Dazu zeigten wir unsere selbst gemalten Bilder.

Danach hielt Mr.Vincent eine Zeitung in die Mitte des Solarkochers und dann geschah es: Die Zeitung brannte sofort und eine riesige Flamme entstand. Das war sehr cool. Ich wusste nicht, dass Solarkraft so stark ist.

Dann setzten wir den Reistopf auf und gingen zurück ins Gebäude. Hier begannen wir gemeinsam mit den indischen Kindern die Taschen zu bemalen. Als wir die Taschen bemalt hatten, war auch der Reis fertig. Wir alle probierten und es war köstlich. Unser erster Solarreis! Danach gab es noch Gemüse und eine Tasse Tee.

Anschließend war es Zeit für eine Mittagspause. Wir fuhren in einen Mangohain. Alle Jungs aus unserer Klasse spielten mit den indischen Jungs Fußball. Außerdem kletterten wir in den Bäumen herum und fütterten einen Hund mit Crackers.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Wie Filmstars in Kairana

Nachdem wir uns ausgeruht hatten, stiegen wir auf einen Wasserbüffel -Wagen und fuhren in das Dorf, in dem alle Kinder, die in diese Schule gehen, wohnen. Während der Fahrt sahen wir viele schöne Felder. Bald darauf waren wir im Dorf angekommen. Wir fuhren noch ein bisschen mit dem Karren herum und stiegen dann ab. Es hatten sich gleich einige Leute um uns versammelt. Wir fanden es zuerst ein bisschen nervig, doch dann erinnerte uns Frau Wagner daran, dass wir doch eigentlich stolz darauf sein sollten, dass uns so viele Leute sehen wollten - wie Filmstars eben.

Wir besichtigten ein traditionelles Haus und spazierten, verfolgt von einer begeisterten Menge, im Dorf herum. Schließlich brachte uns der Ochsenkarren wieder zurück zum Bus. Wir winkten unseren Fans noch ein letztes Mal zu und fuhren ab.

 
 
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