SEKUNDARSTUFE I - KLASSE 8

  Fotografische Szenen nach der Deutsch-Lektüre "Frühlings Erwachen" von Frank Wedekind
 
  Diese Lektüre wurde im Deutschunterricht der 8. Klasse gelesen. Parallel dazu wurden mit den vorhandenen Mitteln die Szenenbilder erstellt.
  "Frühlings Erwachen" endet bei Frank Wedekind mit Jugendstil-Symbolik: auf einem Friedhof unterm Novembermond. Auf dem Grabstein der Wendla Bergmann, die nur vierzehn Jahre alt geworden ist, steht die Lüge "gestorben an der Bleichsucht", sie ist aber gestorben an den Folgen einer Abtreibung, die ihre Mutter aus Furcht vor der Schande arrangiert hat. Wendlas Geliebter ist der vierzehn Jahre alte Schüler Melchior Gabor, er ist aus der Korrektionsanstalt geflohen und wird an ihrem Grab angesprochen von seinem Mitschüler Moritz Stiefel, der seinen Kopf unterm Arm trägt: Moritz hat sich erschossen, weil er nicht versetzt worden ist und diese Schande seinen Eltern nicht zumuten will. Zwei Tote in "Frühlings Erwachen": Wendla ist das Opfer einer falschen Erziehung, sie stirbt als werdende Mutter und weiß nicht einmal, auf welche Weise sie Mutter geworden ist, sie meint, ohne Heirat könnte man gar kein Kind bekommen, und Moritz ist das Opfer einer falschen Erziehung, er gibt sich den Tod, bevor er noch die körperliche Liebe erlebt hat, einer seiner letzten Sätze ist: "Es hat etwas Beschämendes, Mensch gewesen zu sein, ohne das Menschlichste kennen gelernt zu haben." ... Auf dem Kirchhof ... erscheint der "Vermummte Herr", und wie der Selbstmörder Moritz Stiefel den unglücklichen Melchior zum Sterben verführen will, so will der "Vermummte Herr" den Melchior zum Leben verführen, und es gelingt ihm. Er ist das Leben selber mit all seinen abenteuerlichen Möglichkeiten ...
(aus dem Nachwort)
  1.Akt, 1.Szene: Warum hast du mir das Kleid so lang gemacht, Mutter?
  1.Akt, 2.Szene: Ich kann nicht gemütlich über die Fortpflanzung plaudern! Wenn du mir einen Gefallen tun willst, dann gib mir deine Unterweisungen schriftlich.
  1.Akt, 3.Szene: Ich freue mich jeden Tag, dass ich ein Mädchen bin. Glaub mir, ich wollte mit keinem Königssohn tauschen.
  1.Akt, 4.Szene: Ich habe vollkommen richtig gelesen. Ernst Röbel wird so gut versetzt wie ich - beide allerdings vorläufig nur provisorisch. Während des ersten Quartals soll es sich dann herausstellen, wer dem anderen Platz zu machen hat.
  1.Akt, 5.Szene: Würdest du mich nicht einmal damit schlagen? ... So schlag mich doch an die Beine!
 
  2.Akt, 1.Szene: Ich fühle sehr wohl, dass ich das Werk in seiner ganzen Erhabenheit zu erfassen noch nicht imstande bin.
  2.Akt, 2.Szene: Um ein Kind zu bekommen - muss man den Mann - mit dem man verheiratet ist ... lieben - lieben sag ich dir - wie man nur einen Mann lieben kann! Man muss ihn so sehr von ganzem Herzen lieben, wie - wie sich's nicht sagen lässt! Man muss ihn lieben, Wendla, wie du in deinen Jahren noch gar nicht lieben kannst ... Jetzt weißt du's.
  2.Akt, 3.Szene: Wirst du mich auch bisweilen im Traum besuchen? - Mit ausgebreiteten Armen empfang ich dich und will dich küssen, dass dir der Atem ausgeht.
  2.Akt, 4.Szene: Ich sehe nur noch den leuchtenden Mohn an deiner Brust - und dein Herz hör ich schlagen.
  2.Akt, 5.Szene: Es ist meiner Ansicht nach durchaus unzulässig, einen jungen Mann nach seinen Schulzeugnissen zu beurteilen. Wir haben zu viele Beispiele, dass sehr schlechte Schüler vorzügliche Menschen geworden und umgekehrt ausgezeichnete Schüler sich im Leben nicht sonderlich bewährt haben.
  2.Akt, 6.Szene: Ach Gott, wenn jemand käme, dem ich um den Hals fallen und erzählen könnte!
  2.Akt, 7.Szene: Ich habe mich nicht aufgedrängt. Was soll ich mich jetzt aufdrängen! - Ich habe keinen Vertrag mit dem lieben Gott.
 
  3.Akt, 2.Szene: Wer jedoch das Kreuz, das der Allerbarmer ihm um der Sünde willen auferlegt, freventlich von sich geworfen, wahrlich, wahrlich, ich sage euch, der wird des ewigen Todes sterben!
  3.Akt, 3.Szene: Du bist zu leichtherzig. Du erblickst vorwitzige Tändelei, wo es sich um Grundschäden des Charakters handelt. Ihr Frauen seid nicht berufen, über solche Dinge zu urteilen. Wer das schreiben kann, was Melchior schreibt, der muss im innersten Kern seines Wesens angefault sein.
  3.Akt, 4.Szene: Da geht der Blitzableiter hinunter. - Man muss ein Taschentuch drumwickeln ... Über das Fenstergesims gelang ich mit Leichtigkeit - ein Schwung - ein Griff - aber man muss ein Taschentuch drumwickeln.
  3.Akt, 5.Szene: Du musst nicht sterben - Kind! Du hast nicht die Wassersucht. Du hast ein Kind, Mädchen! Du hast ein Kind! - Oh, warum hast du mir das getan!
  3.Akt, 6.Szene: Wenn wir in dreißig Jahren an einen Abend wie heute zurückdenken, erscheint er uns vielleicht unsagbar schön.
  3.Akt, 7.Szene: Ich führe dich unter Menschen. Ich gebe dir Gelegenheit, deinen Horizont in der fabelhaftesten Weise zu erweitern. Ich mache dich ausnahmslos mit allem bekannt, was die Welt Interessantes bietet.
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