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"Pakistan - Ein Land ertrinkt" |
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Donnerstag, den 02. September
Zwei Experten berichten über die aktuelle Flutkatastrophe in Pakistan.
Erkenntnisse und Erfahrungen vor Ort regen die Schüler an, Fragen zu stellen.
Georg Blume, Journalist für "Die Zeit" und "die tageszeitung", erklärt, dass Pakistan
von der Flutkatastrophe völlig überrascht wurde. Die Menschen konnten sich von jetzt auf gleich nur noch auf die Dächer ihrer Häuser
retten. Anschließend waren sie gezwungen, ohne Trinkwasser und Nahrung mehr als eine Woche auf Hilfe zu warten. Weder die eigene
Regierung oder andere Staaten noch internationale Organisationen reagierten auf den Notstand, nicht einmal der Krieg
"zwei Hügel weiter ..." in Afganistan wurde unterbrochen.
Die Pakistani fragen, warum sie allein gelassen werden. Wen wundert's, dass terroristisch ambitionierte Gruppierungen zur Zeit ein leichtes
Spiel haben, als Helfer in der Not aufzutreten.
Pakistan ist im Gegensatz zu Indien kein touristisches Land. Dabei ist es nicht weniger reich an Kultur, Infrastruktur und wunderschönen Landschaften als der Erzrivale.
Doch in der Weltöffentlichkeit fällt Pakistan fast ausschließlich durch Negativ-Schlagzeilein auf. Die Dauerkonflikte an den Grenzen zu Afganistan und die
nicht geklärten Streitigkeiten mit Indien um die Grenzen im Norden schaden am Ende vor allem den Pakistani.
Beeidruckend der Bericht, wie Herr Blume von Delhi aus zu den überfluteten Gebieten gelangt: Zuerst per Flugzeug nach Amritsar.
Über die Grenze zu Fuß und mit Autos über Lahore nach Islamabad und dann weiter per Auto auf einer 6-spurigen Autobahn mitten in die Katastrophe ...
Carsten Hernig, der sich über Lufthansa cargo bei der Help-Allaiance engagiert, zeigt die Schritte auf, wie diese Hilfsorganisation versucht, aus eigener
Kraft Hilfe für die Bedürftigen zu organisieren: Transportflugzeuge nach Fernost
wurden so umgelenkt, dass Wasserreinigungstabletten, Medikamente, die vor Ort nicht mehr verfügbar waren, aus Deutschland
importiert und direkt an Hilfsorganisationen übergeben werden konnten.
Die Hilfe von außen wird noch lange anhalten müssen, um den Menschen, die alles verloren haben,
wieder eine Lebensgrundlage zu geben. Jetzt sind Grundausstattungen für Familien
gefragt, vom Kochtopf, über Seife, Decken und Zelte, damit sich die Menschen bald selbst weiter helfen können.
Jede Form der Hilfe ist willkommen, sie muss nur wohl überlegt und koordiniert sein.
Die Schüler, wollen sich Gedanken machen, wie sie selber zur Hilfe beitragen können.
Dank noch einmal den beiden Vortragenden, die im übrigen Väter von DSND Schülern sind und ihre Bereitschaft signalisiert haben,
in ähnlichen Situationen den Schülern wieder zur Verfügung zu stehen.
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